Last Stop: San Agustin in Kolumbien
Ja
und mittlerweile sitz ich schon in Suedperu und freu mich drauf heute
Nacht noch nach Cusco und dann auf den Machu Pichu aufzubrechen.
Hab
mein Reisetempo etwas erhoeht, weil es riesige Distanzen (von Kolumbien
bis Suedperu) zu ueberwinden gab. So bin ich von San Agustin
weitergestartet in Richtung Mocoa, einem kl. Ort im Sueden Kolubiens.
Man nennt Mocoa auch "das Ende der Welt" oder "das Tor zum Amazonas" ...
weil es einer der letzten groesseren Orte vor dem endgueltigen Dickicht
des Amazonas in Suedkolumbien ist. Das Gebiet war vor einigen Jahren
noch relativ unsicher, wg. hoeher Guerillaaktivitaet, mittlerweile kann
man dort getrost hinreisen, doch die traurige Realitaet von dieser
Region "Putomayo" holt einen schon am Weg dorthin ein... auf der Strasse
von San Agustin nach Mocoa rollten uns un-un-unzaehlige riesige
Oeltrucks entgegen. Die Region ist reich an Bodenschaetzen und seit ein
paar Jahren treiben hier kanadische Konzerne ihr Unwesen, beuten Land
und Leute aus, in Zusammenarbeit mit Guerillas UND Paramilitaers...
welche sie dafuer bezahlen indigene Staemme zu vertreiben zu bedrohen
etc... eine traurige Realitaet, geduldet bzw. gefoerdert von Kolumbiens
Regierung.
Diese
spannende Geschichte und noch viel mehr hat uns Merced erzaehlt, eine
ehemalige linkspolitische Aktivistin, mittlerweile hat sie sich mit
ihrem Mann, welcher Schamane ist, im Gruenen niedergelassen. Wir
verbrachten den ganzen Abend mit ihr, fuehrten interessante
Unterhaltungen, sie bekochte uns, als waeren wir ihre eingenen Kinder...
etc etc. Schoen wenn man als Gringa doch ein bisschen Einblick in das
Leben der Leute bekommt..
Hier ein paar Eindruecke aus Mocoa... Vorallem von den Wanderungen zu den Wasserfaellen dort.
Ja
und dann hiess es fuer mich, nach 2 Monaten, wieder raus aus Kolumbien.
Ich habe die Zeit dort sehr genossen, die unglaubliche Freundlichkeit
und Offenheit der Menschen (wobei ich manchmal schon genug hatte vom
Smalltalk) und bin froh einen Einblick in dieses vielfaeltige Land
bekommen zu haben. Ich moechte erwaehnen, dass ich als Touristin in
Kolumbien mich stets sicher gefuehlt habe, dass aber nicht zu vergessen
ist, dass im gesamten Land nachwievor gewaltvolle Konflikte ausgetragen
werden, dass nachweivor unzaehlige Menschen und Familien aufgrunddessen
fluechten muessen bzw. vertrieben werden und/oder in Armut leben. Als
Touristin bleibt man, bis auf Erzaehlungen, relativ fern von dieser
Seite Kolumbiens, welche leider immer noch in weiten Teilen Realitaet
und Alltag der Menschen ist.
Weiter
gings von Mocoa in Richtung der Grenze Ecuadors, auf einer Strasse die
hoch in die Berge hinauf, durch Nebelwaelder fuehrt. Man sagt, es sei
die gefaehrlichste Strasse Kolumbiens, auch "Trampolin des Todes"
genannt. Mir ist nichts passiert... hab die Fahrt eingequetscht in einem
Collectivo zwischen Fahrer und Beifahrer verbracht und bin sicher an der Grenze in Ipiales gelandet. Dort machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Santuario de las Lajas...
Weiter
nach Ecuador, nochmal auf den Markt von Otavalo, und Quito. Von hier
aus mit dem Flugzeug nach Lima/ Peru... was fuer ein toller Flugtag.
Beim Start war die Sicht in Quito so kristallklar, dass ma die
umliegenden Vulkane sehen konnte... Bei der Ueberquerung Nordperus war
vom Flugzeug aus zu sehen, wie sich die maechtige Cordillera Blanca von der Kueste aus bis ins Landesinnere von Peru entfaltet... Wahnsinn...
Lima... Grossstadt, staubig, trocken.
Gleich nette Leute kennen gelernt und am 2. Tag raus aus der Stadt (das
halt ich gar nicht lang aus) an einen Strand. Viel gibts nicht zu
erwaehnen zu Lima, ausser, dass ich am Gruendonnerstag dort war (u.A. im
Inquisitionsmuseum ) und Zeugin wurde von Osterwahnsinn hier. Ostern
wird hier mehr gefeiert als Weihnachten, und demnach werden die
Palmbuschen am Gruendonnerstag von Kirche zu Kirche gezahrt (man sollte
angeblich am Gruendonnerstag in 10 versch. Kirchen beten) ... eine
dementsprechende Hektik herschte in in der Grossstadt.
Weiter
von Lima nach Arequipa, Suedperu... das Land der Canyons. Hier kam ich
zufaellig drauf dass Matze und Caro auch in der Stadt sind. So gab es
erstmals ein paar Tage mit ergiebigen Brunch,Tratsch, sich die Baeuche
am Markt vollschlagen, Pisco Sour trinken und nette Leute kennen lernen.
Waehrend Caro schon in La Paz Matze
und ich machten uns dann am Montag auch zu einem 3 taegigen Trek im
"Colcha Canyon"... welcher sich 6 STunden entfernt von Arequipa liegt.
Mit dem Bus gings erstmal drueber ueber einen Pass hoeher als 4500
Meter... endlose Weite... in Sichtweite nur Berge ueber 5000 Hoehenmeter
... Alpacaherden und Steppe... Quinoaplantagen ... Frauen in von oben
bis unten bunt bestickten Kleidern... das ultimative Andenfeeling hat
mich eingeholt!
Am
ersten Wandertag gings erstmal 3 Stunden abwaerts in den riesigen
Canyon. Dort uebernachteten in einem einfachen Guesthouse ohne Strom,
mit Kokatee zum Fruehstueck ... das staerkte fuer die 7 stuendige
Wanderung durch die Pamper, vorbei an Kakteen (die Stacheln der suessen
Kaktusfrucht stecken uns jetzt noch in den Fingern) mit atemberaubenden
Ausblicken... entlang am abschuessigen Weg durch tiefe Schluchten. Wir
begegnetnen kaum Menschen, spazierten durch Doerfer, welche jur zu Fuss
bzw. mit Eseln durch einen 5 stuendigen Marsch erreichbar sind...
wundervoll abgeschnitten.
Die
2. Nacht verbrachten wir in einem Guesthouse quasi im Heustadl. Jedoch
gab es heisse Quellen direkt am Flussbeet, was irrsinnig heilsam fuer
unsere mueden Gebeine war.
Ja
und wie der Matze sagt "Man isch erscht am Gipfel, wenn man wieder
unten isch" so gilt das fuer einen Canyon ... "Man ist erst im Canyon
wenn man wieder oben is"...
d.h.
wir gingen frueh zu Bette, denn die Wanderung nach oben, also 1200
Hoehenmeter Anstieg, begann zeitig am Tag 3. Es war Anstrengend und
wunderschoen... und wir wuerden damit belohnt, dass wir kurz vor dem
Ziel 3 Kondoren sichteten... sie segelten direkt ueber uns, und es
bleibt einen kurz mal der Atem weg, wenn einer der groessten Raubvoegel
der Welt ueber dir kreist...
soweit so gut.
Heute
oder morgen gehts fuer mich weiter und ich werde ein bisschen in die
Kultur der Inka eintauchen... auf gehts nach Cusco und zum Machu
Pichu... freu mich drauf und schick euch ganz liebe Gruesse
eure Kristin
Schööön. Griasch ma die Kondoren am Weg nach Machu Pichu...und Vorsicht kein Chicha fuerte trinken- bekommst sonst Durchfall!
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