Freitag, 7. Februar 2014

Buenas tarde!

Oje oje, ich bin in ein Blog-Schreibtief verfallen, nachdem der letzte Blogeintrag so viel Arbeit war brauchte ich jetzt mal ein bisschen Erholung… doch jetzt hab ich wieder Motivation gefasst um euch von den Abenteuern der señorita Kristin Fetz zu erzaehlen!

Aufgehoert haben meine Schilderungen im Hochland von Nordperu, in Chachapoyas… Von dort aus ging es, nach kurzer krankheitsbedingter Reiseverhinderung weiter an die Kueste Nordperus, genauer gesagt nach “Huanchacho”… Dort wollte die Reisetruppe (bestehend aus Christoph, Matze und mir) noch die letzte Woche der gemeinsamen Reise verbringen…
Tja, die Kueste Nordperus ist wirklich endlos schiach, wenn man mich fragt… ich kam in Huanchaco (einen Tag verspaetet) an, und musste bald feststellen, dass dies die schiachste Stadt war, in der ich je war… runderhum Wueste, ein enger Strandabschnitt vollgestopft mit Leuten im Badeoutfit… wochenends vollgestopfte Strassen, Hektik, Frittierbuden und Frittierluft in der ganzen Stadt, Autos und Abgase, etc… alles ein bisschen Tschesolo!  Eines Tages ging ich spazieren, und musste umdrehen, weil ich es einfach so furchtbar schiach fand. Darum hatte ich auch beschlossen kein Foto von der Stadt zu machen… daher liegt jetzt alles an eurem Vorstellungsvermoegen! Dennoch hielten wire s ganze 6 Tage aus, in unserem Bambus-Baumhaus Hostal “Un Lugar” aus. Weil man hier nicht viel anderes machen kann, gingen wir 3 mal Surfen und mussten anschliessend feststellen, dass wir doch eher Binnenstaat-Bergmenschen sind… 

Ganz im Gegenteil zu den sonstigen Bewohnern unseres Hostal (nein, nicht die sprechenden Papageien mit kleinen aber feinen Wortschatz: “Hola”, “Foto” und “Fuck off!”) , welche gerade dabei waren sich auf den am Wochenende stattfindenden Peru-Cup vorzuberteiten. Zur Vorbereitung gehoerte neben dem taeglichen Surfstunden natuerlich auch die richtige Ernaehrung – sprich taeglich  ca 3 mal einen Teller Nudeln mit 3 gekochten Eiern…


Der Ausblick aus unserem Zimmer



Das Bambus-Baumhaus


Nach dem beinahe 6 taegigen Aufenthalt in Huanchaco hiess es dan Abschied nehmen… und dieser war ganz schoen stressing, denn wir 3 verplanten Chaoten stiegen, um zu unseren Nachtbussen zu kommen, in den falschen Bus ein, bemerkten bald, dass sich das alles nicht mehr ausgeht, und nahmen ein Taxi… und dann ging das Computerspiel los… wie bei Need4Speed fetzte unsere engagierter Taxifahrer, in einem wohl nicht TUEV-geprueften Auto mit kaum bis nicht vorhandenen Reifenprofil in Richtung Innenstadt… ich die ganze Fahrt war so wacklig und es fuehlte sich an wie auf einen Schiff … doch Vollbremser! Und genau richtig – sprich 10 Minuten vor Abfahrt stiegen Matze und ich in den Bus ein. Yippie!
Adios Peru, adios Christoph!

Hola CUENCA !

Fuer Matze und mich ging es weiter Richtung Cuenca … Einer modernen und fruehlingshaften Stadt im Sueden Ecuadors deren Innenstadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklaert wurde. Wir sind viel herumgeschlendert und haben das ein oder andere Museum besucht.



 Am 2. Tag machte ich mich auf, um das mir empfohlene Frauenhaus “CASA MARIA AMOR” (u.A. gefoerdert von der Caritas Oesterreich) anzuschauen… Ein umkomplizierter Anruf genuegte und ich stand am naechsten Tag vor der Tuer des Projektes, und war schon sehr gespannt was mich erwartete. Die Sozialarbeiterin nahm sich beinahe 2 Stunden Zeit um mir das sehr spannende und professionelle Projekt zu erklaeren, welches aus  Anlauf- und Beratungsstelle, Frauenhaus und Beschaeftigungsprojekten fuer von Gewalt betroffenen Frauen. Die wichtigsten Prinzipien sozialer Arbeit in diesem Projekt sind Empowerment und die Selbstbestimmung der Frauen zu foerdern und daran zu Arbeiten. Das Frauenhaus selber ist in diesen Wochen dabei in ein geheimes Haus zu uebersiedeln, was das Ganze sehr aufwertet, denn im Moment muessen sich die Frauen leider zum Teil zu 4t.(+ Kinder!) ein Zimmer (ca. 20 m2) teilen… doch dies hat im neuen Haus ein Ende, und die Frauen haben in ihrer schwieriger Situation jedenfalls mehr Privatsphaere. Auf jeden Fall finde ich das Projekt sehr unterstuetzenswuerdig in Form von Freiwilligenarbeit oder Geldspenden ( Aufruf: http://www.caritas.at/auslandshilfe/projekte/lateinamerika/ecuador/ecuador-zuflucht-vor-gewalt/ )

Was Matze und ich in Cuenca noch so machten… wir besuchten voellig unvorbereitet den Nationalpark “Cajas” in der Naehe Cuencas (Nationalpark mit angebl. Ueber 700 kleinen Bergseen), und wollten dort wandern gehn. Wir schleppten uns (wiedermal beeintraechtigt durch die Hoehe) auf den Naechsten Berg, erlebten innerhalb einer halben Stunde verschiedenste Wetterbedingungen (Regen, Sonne, Hagel) Am Rueckweg nach Cuenca stoppten wir Auto und wurden von einer sehr offenen und gespraechigen Familie mitgenommen, welche uns u.A. dazu zwang mit den Lamas auf der Strasse Fotos zu machen, uns jedes Restaurant wo man Forelle essen kann zeigte und uns anschliessend sogar noch zu sich heim einlud.

der "Cajas - Nationalpark"





Strassensperre




Das mussten wir ablehnen, den wir hatten Wichtiges zu erledigen… Leider mussten wir in derselben Nacht (mit einem aeusserst schwindligen Bus) einen kurzen Abstecher nach Quito zum Innenminiserium machen, weil wir bei unserer Einreise nach Ecuador festgestellt hatten, dass unsere 3-woechige Ausreise nach Peru nicht im System vermerkt war. Das Problem war, dass dieser entlegenen Grenzposten  “La Balsa” ueber welchen wir nach Nordperu ausgereist waren, nicht ans Computersystem angeschlossen war, und somit unsere Ausreise nicht vermerkt war… was hiess, dass sich die Tage unseren rechtmaessigen Aufenthalts in Ecuador um diese 3 Wochen verkuerzte.


Adios Peru, Bienvenido a Ecuador!

Doch die Erledigung am Innenministerium dauerte keine 5 Minuten und die freundliche Beamtin loeste unkompliziert unser Problem! Todo Bien!
So reisten wir am selben Tag noch weiter, in Richtung dem vielversprechenden “el Oriente” … der oestlichen Region Ecuadors, in Richtung Regenwald. Wiederum eine massive Veraenderung der Landschaft… am einem gewissen Zeitpunkt hatten alle Leute die in den Bus einstiegen ploetzlich Gummistiefen an und Macheten in der Hand und kurz vor der Ankunft ueberwaeltigte uns bereits die wahnsinns Aussicht ueber das Tiefland bzw. Rio Napo Becken…

Weil ich mir fuer meine Erzaehlungen aus dem Regenwald Ecuadors ein bisschen Zeit nehmen will folgt die Fortsetzung bald…
Jetzt sitze ich gerade in Quito, zum letzten Mal, bevor ich morgen dann bis nach Cali in Kolumbien weiterreise. Ich muss sagen, dass ich schon ein bisschen traurig bin dieses wunderschoen vielfaeltige Land mit all seinen freundlichen, hilfsbereiten und gelassen-positiven Menschen zu verlassen. Ich habe hier wirklich wunderbare Erfahrungen und Begegnungen gemacht. Ich hoffe fuer dieses Land sehr, dass seine korrupten Politiker (in ein paar Wochen sind Wahlen!) lernen die vielseitige und einzigartige Naturschaetze nachhaltig zu schuetzen, und dass dieses Land mit Leuten nicht allzu rasch von unueberlegten politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zerstoert wird…