Sonntag, 12. Januar 2014

la vida es un viaje...



Knappe 2 Wochen ists her seit meinem letzten Blogeintrag, und in der Zwischenzeit ist schon wieder so viel passiert, dass ich die Haelfte schon wieder vergessen hab…

Aufgehoert hat meine Erzaehlung in Vilcabamba in Equador, einem Oertchen in dem wir drei Berggamsen uns natuerlich gleich auf den Weg gemacht haben um den Hausberg  namens “Mandango” zu besteigen. In der Touristeninfo erhielten wir eine schwindlige handgezeichnete Karte, welche uns den genauen Weg leider nicht erraten liess. Und als wir in der  Naehe des Einstieges einen Equadorianer nach dem Weg fragte meinte dieser, er sage uns den Weg nicht, weil auf diesem Weg verangene Woche ein Schweizer ausgeraubt wurde… eigentlich sehr freundlich find ich. Gut, wir suchten uns den Weg dann selber, und warfen uns auf ein Pack mit einer weiteren internationalen Wandertruppe … ein schoener Aufstieg mit einer grossen Ueberraschung am Gipfel: neben den ueber uns kreisenden Kondor (welche man eigentlich auesserst selten antrifft) wurden wir Zeugen eines Heiratsantrages … wie gut, dass wir auch den Flachmann dabei hatten um dieses Ereignis gleich mit unseren Wanderfreunden zu feiern…





Mandango

Am naechsten  Morgen brachen wir sehr zeitig auf fuer unsere lange Reise mit Grenzueberquerung nach Peru. Zu Beginn wollte ich es ja nicht glauben wie weit hier die Distanzen sind, doch schlussendlich brauchten wir doch weitere 30 Stunden um in Cajamarca zu landen. Wir hatten uns ja auch den abgelegensten und unbeliebtesten Grenzuebergang zwischen Equador und Peru ausgesucht, naemlich “La Bolsa” --- aber es wars wert, denn die Landschaft hier war einfach unglaublich, alles sehr abgelegen… eine emotlional aufregende Busfahrt und immer wieder Zwischenstopps mit Passkontrollen durch das Militaer – denn wir wurden darueber informiert, dass an der peruanischen Grenze 35 Haeftlinge entflohen waren, daher gab es verstaerkt Kontrollen und immer wieder wachten gut getarnte Militaers im Gebuesch…

Die Grenzueberquerung war so unspektakulaer, dass es micht echt zum nachdenken brachte… wir holten uns den Ausreisestempel, spazierten ueber die internationale Bruecke und waeren beinahe illegal eingewandert, und ich bin mir sicher es waer nicht mal jmd. Aufgefallen, waeren wir nicht aufmerksam gemacht worden, dass das kleine Gartenhaeuschen am Strassenrand den peruanische Grenzposten darstellt (wir dachten den Stempel bekommen wir erst im naechsten Ort)… Wir wurden zum Polizeiposten weitergeschickt, ich dachte wegen Drogen oder Waffelschmuggel oder sonst was aber der freundliche Herr Polizist stellte uns nur folgende 3 Fragen:

“De Que pais vienen?” – Woher kommt ihr?
“Es su primera vez en Peru?” – Seid ihr zum ersten Mal in Peru?
“Que tipo de musica les gustan? Les gustan la musica peruana?’” – Welche Musik gefaellt euch, - moegt ihr peruanische Musik?

Ja, das ist dann wohl das andere Extrem zur Festung Europe…

Weiter gings mit Kollektiv-Taxis (Busse koennen auf diesen Bergstassen nicht fahren) und wir wurden wieder ueberrascht von traditionellen Taenzen, die die Strasse blockierten…


 die internationale Brucke zwischen Equador und Peru


der peruanische Grenzposten





der Weg 


 der Weg  


 der Weg

CAJAMARCA

Gelandet in Cajamarca wurde dann gleich mal die Abwechslung zur equadorianischen Kueche genossen, am Markt eingekauft, sich ausgerastet und Plaene geschmiedet fuer die naechsten Tage.
Silvester in Cajamarca, war jetzt nicht so der Hammer, vermutlich weil sich die ganze Stadt auf die 2 Tage spaeter stattfindende 160 Jahrfeier vorbereiten musste. So verbrachten wir Mitternacht mit Jorge (einem lustigen aelteren peruanischen Mann) und einer Flasche Rum am Hauptplaza, traellerten den Coundown und tanzten dann zu selbstgesungener Walzermusik. 


 streets of Cajamarca



 streets of Cajamarca


mercado


mercado 
 

mercado 


mercado


mercado

In den kommenden Tagen machten wir mal ein bisschen touristisches Programm und sahen uns die Umgebung an, wo es einige archaeologische und natuerliche Schmankerln zu bestaunen gibt… unter anderem die “Ventanillas de Otuzco” (vermutlich ein ehemaliger Friedhof)  und das Aequadukt “Cumbemayo” sowie der “Bosque de Piedra” auf 3000 m Seehoehe obeberhalb von Cajamarca.


 Ventanillas de Otuzco

 
 Ventanillas de Otuzco


 Ventanillas de Otuzco


das Aequadukt von Cumbemayo


bosque de piedras 


 bosque de piedras  & Kristin


 bosque de piedras


 bosque de piedras 



Gut von Cajamarca aus machten wir uns auf die spektakulaere Reise und wir wussten nicht genau wohin. Wir wussten nur, dass wir die Ruinen von Kuelap besuchen wollte, doch da die Infrastruktur und die Zivilisation in dieser Gegend eher rar gesaeht ist fuhren wir mal auf gut Glueck los… Eine wirklich enge und kuvenreiche Bergstrasse die hoch in die Anden hinauffuehrte… auf einer Seite Berg, auf der anderen nichts als Abgrund, muss sagen, da hatte ich schon etwas Angst… aber zum Glueck ist diese Strasse seit 6 Monaten asphaltiert, ist auch schon was… und waehrend wir dahintuckerten in unserem Minibus, welcher vor jeder Kurve sicherheitshalber hupte meinte Christoph mal: “ Wie gut zu wissen, dass es auf dieser Erde  auch noch voellig unerschlossene Orte gibt” … ja dementsprechend wunderfein war die vorbeiziehende Landschaft…
Schlussendlich landeten wir dann in

VIEJO TINGO

… und das ist wohl der Nabel der Welt… hier gibt es sage und schreibe 5 Haueser: 1 Restaurant, 2 Minimarkets, 1 Polizeistation (mit auffallend vielen gelangweilten Polizisten) und unser Hostal. Mehr brauchten wir auch gar nicht, denn fuer uns war Viejo Tingo nur der Aussgangsort fuer die Wanderung zu den Ruinen von 

KUELAP

Laut Auskunft waren es ueber 1000 Hoehenmeter auf 8940m Distanz die es zu ueberwinden gab um auf die auf 3000 Hoehenmeter gelegene, touristisch relativ unerschlossene Ruinenfestung von Kuelap aufzusteigen. Relativ uninformiert starteten wir mal los, und ich muss sagen, noch nie in meinem Leben bin ich bei einer Wanderung so eingegangen wie bei dieser (Gruendenoch unbekannt), doch durch viel viel Motivation und Geduld meiner zwei Bergkompanen konnte ich die Strecke ueberwinden… Auf halber Strecke trafen wir auf 2 ebenso muede kroatische Maedls, mit welchen wir dann das ganze folgende Abenteuer teilen durften :-)

Angekommen bei KM 8940 mit Blick auf die Ruinen wusste ich, warum alle anderen sich fuer den Weg ein Pferd mieteten, und ich wusste aber auch… dass es den ganzen langen Wegl vollkommen wert war um hierher zu wandern! Der Ausblick war unbeschreiblich… Gruene Berge, alle ueber 3000m Seehoehe, soweit das Auge reichte, klarste Sicht… Ich war sooo gluecklich!


 angekommen in Kuelap




Wir erfuhren dann auch gleich, dass es sich nicht mehr ausszahlte die Ruinen zu betreten (weil nur mehr 1 Stunde offen) und… dass es keine Moeglichkeit fuer uns gibt zurueckzufahren (weil: nur 1 Bus taeglich faehrt und alle anderen Touristen sich eine Tour mit integrierten Shuttleservice eingekauft hatten – wo es leider keinen Platz mehr fuer uns gab)… Nach allgemeinen herumgrummeln und ueberlegen der wenigen Moeglichkeiten die man abgeschnitten auf 3000 Hoehenmeter ohne Infrastruktur hat, beschlossen wir hier zu uebernachten, und mieteten uns bei einer fuersorglichen und uberaus freundlichen peruanischen Mami ein… Wurden leckerst bekocht und schluepften recht frueh und muede in unser warmes Bett…

Am Folgetag besuchten wir dann mit dem wenigen Geld das wir noch uebrighatten den am Abhang erbauten Ruinenkomplex…  Das Ganze wurde ca. 800 n.Ch erbaut…  Die ganze Festung ist nicht wirklich renoviert bzw. erschlossen (weil das Geld lieber in den Machu Pichu gesteckt wird), d.h. es ist alle sehr naturbelassen, verwachsen, mystisch, vorallem bei Regenwetter… Zwischen Nebelschwaden und bunten Papageien spazierten wir 5 nun herum und staunten ueber die Einzigartigkeit dieses Ortes…






Die Naechste Herausforderung wartete auf uns, weil wir wie am Vortag nun wieder das Problem des fehlenden Transportes hatten… aber nach 3 Stunden herumwarten konnten wir uns nun in halbleere Touristenminivans einmieten un den laaaaaangen Weg zurueckfahren nach Tingo Viejo.
Weiter gings am selben Tag noch nach

CHACHAPOYAS

Wo wir dann auch mal zur Ruhe kamen, uns freuten ueber Dusche, frische Kleidung eine Kueche zum selber kochen und einem riesengrossen Markt mit allem. Sind hier in einem sehr netten und persoenlichen Guesthouse abgestiegen (Ricardos Aventura Backpackers Hostal) welches wir mit vielen netten und bunten Leuten teilen. Lauschen den vielen spannenden Geschichten der Traveller und v.a. Ricardo, hoeren und tauschen Musik, haben indisch aufgekocht und weil wir immern och nicht genug gewandert sind, sind wir vorgestern wiederum 23 km zum Wasserfall “Gocta”gewandert  – angeblich ist das der 3. Hoechsten Wasserfall weltweit --- demensprechend… hoch.


 Gocta Wasserfall


Die Wandercrew

Heute Nacht gehts weiter an die Kueste, wo wir noch ein bisschen die Sonne, Strand und frischen Fisch geniessen, bevor sich dann unsere Reisegemeinschaft splittet – Christoph faehrt leeeider in Richtung Bolivien weiter und Mathias und ich in Richtung Equador…
Liebe Leute, wie ihr seht geht es mir super (mir tun nur schon ein bisschen die Finger weh vom vielen schreiben… ) und ich erlebe echt viele aufregende Sachen hier!

Schick euch waermste Gruesse aus dem peruanischen Hochland und freu mich von euch zu hoeren (bzw. Ueber Rueckmeldungen)

Eure Kristin :-)